Praktische Durchführung

Institut Dentale Sedierung, Seminar Lachgas, Orale Sedierung, Fortbildung Zahnärzte Fortbildungspunkte, Dr. Mathers,Nach Anamneseerhebung und schriftlicher Einwilligung nimmt der Patient wie gewöhnlich Platz im Behandlungsstuhl. Der Patient selbst oder ein Mitglied des Behandlungsteams setzt die Nasenmaske auf und das Lachgas wird über mehrere Minuten hochtitriert.

Die Reaktionen des Patienten müssen in dieser Phase aufmerksam beobachtet werden, insbesondere vom unerfahrenen Zahnarzt. In der Regel wird zwischen 30 und 50 Prozent Lachgas verabreicht, um eine optimale Sedierungstiefe zu erreichen. Der Patient hat stabile Vitalparameter und ist dabei wach, ansprechbar und entspannt. Er ist in der Lage, selbstständig den Mund offen zu halten bei vollständig erhaltenen Atemwegsreflexen. Patienten erleben die Behandlung als angenehm, fühlen sich zum Teil euphorisch und/oder entkoppelt. Das Schmerzempfinden ist deutlich reduziert, sodass die Injektion des Lokalanästhetikums in der Regel sehr gut toleriert wird, auch von Kindern. Manche Patienten beschreiben Parästhesien in den Extremitäten.

Lachgaskonzentration maximal 70 Prozent

In der Zahnmedizin werden Lachgaskonzentrationen über 70 Prozent nicht eingesetzt, da unerwünschte Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Desorientierung überproportional zunehmen. Die Fähigkeit des sedierten Patienten, den Mund offen zu halten, kann als praktische Hilfe für die Erkennung einer inadäquaten Sedierungstiefe herangezogen werden. Alle modernen Applikationsgeräte sind technisch so konstruiert, dass sie keine höheren Lachgaskonzentrationen als 70% zulassen – versehentliche Überdosdierungen sind deshalb ausgeschlossen.

Mit Zunahme der Unfähigkeit, den Mund offen zu halten, nimmt die Kommunikationsfähigkeit ab, und die Atemwegsreflexe erlöschen zunehmend. Es wird dringend davon abgeraten, eine bei Vollnarkosen oder intravenösen Sedierungen häufig angewendete Mundsperre anzuwenden, da eine schleichende Übersedierung dadurch maskiert werden kann. Eine zusätzliche Lokalanästhesie wird immer erforderlich sein, da die analgetische Potenz von Lachgas für eine Zahnbehandlung nicht ausreicht.

Falls der Patient übersediert ist (strenger Blick, schlecht ansprechbar, nicht in der Lage, den Mund offen zu halten), wird die Konzentration des Lachgases reduziert. Am Ende der Behandlung erhält jeder Patient als obligaten Bestandteil jeder Lachgassedierung 100 prozentigen Sauerstoff, um eine Diffusionshypoxie zu vermeiden.

Im Gegensatz zur intravenösen Sedierung oder Vollnarkose gibt es keine Einschränkung der Fahrtüchtigkeit. Im Gegensatz zur intravenösen Sedierung oder Vollnarkose können die Patienten die Zahnarztpraxis ohne Begleitperson verlassen.

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Alternativ: Die orale Sedierung